Die Klänge der Gongs gehören zu den faszinierendsten Schwingungen die wir Menschen erleben können. Sie sind herausfordernd, geheimnisvoll, an-auf oder auch abregend - je nach Befindlichkeit, Konstitution, Temperament und Laune des Zuhörers und Können des Spielers. Sie berühren, sie durchdringen, führen in die Weite, in die Tiefe, in die Höhe...
Für mich persönlich war die Begegnung mit europäischen Gongs im Jahre 1984 ein Schlüsselerlebnis. Von genau so einer befreiten Musik hatte ich geträumt. Zu jener Zeit war ich auf der Suche nach einem Instrument, mit dem ich die Grenzen der konventionellen Musikformen überwinden konnte. Ich war von einer Vision eingenommen, die mir eine gänzlich neue Musik in Aussicht stellte, um unausgesprochen Dinge, unbekannte Gefühle, neue Gedankenformen zu entdecken - denn eben dieses erschien ob zahlloser Beobachtungen und Eindrücke ob des Zustandes unserer westlichen Kultur, Lebensweise und Einstellung dringlichst nötig.
An dieser Stelle kommt ein deutlicher Zwischenton ins Spiel, der als gesetzte Note im Gesamtklang der Komposition meines Lebens bis zum heutigen Tag eine markante und wichtige Rolle spielt. Der Tatbestand, das ich eine berufliche Laufbahn als Klangarbeiter einschlug, war nicht darauf zurückzuführen das ich meinte, eine gute Geschäftsidee vor mir zu sehen, sondern es war ehr die selbstverständliche empfundene Aufforderung einer vollends authentischen von Zivilcourage erfüllten Bürgerpflicht, die mich den Weg eines visionären Klangpioniers einschlagen liess.
In der damaligen Zeit war Gongmusik ein Neuland. Heute, fast dreissig Jahre später, gibt es fast in jeder Stadt einen Gongspieler (zum Glück!) und die Gongbranche boomt. Alleine in Norddeutschland gibt es drei professionelle Gongschmieden, die eine niemals für möglich gehaltene Perfektion im Instrumentenbau verwirklichen, Gongs in die ganze Welt verschicken und der Marke GONGS MADE IN GERMANY zu internationalem Ansehen verholfen haben.
Das Hören wie auch das Spielen mit diesen beeindruckenden Naturton-Instrumenten spiegelt den Zustand, die Attitüden, das Unbewußte des Anwenders in perfekter Weise. Gleichzeitig bietet er ohne Wertung die Möglichkeit, das eigene Schwingungsspektrum zu erweitern, neue Klangräume in sich aufzunehmen, so der Spieler bereit ist, sich zur Disposition zu stellen.
Meiner Meinung nach verträgt das moderne Gongspielen kein Festhalten an vermeintlichen Zeremonien, kultischen Ritualen oder sonstwelchen Fixierungen. Jeder Moment des Lebens ist neu und anders und eben dies ist das besondere an der Gongmusik, das sie mehr als alle andere Musiken in der Lage ist, diese sich ständig erneuernde Lebendigkeit energetisch, klanglich, sinnlich darzustellen und als betretbaren Lebensraum verfügbar zu machen.
Kommentare
more attention. I'll probably be returning to read through more, thanks for
the advice!